Influencer Marketing

Influencer Marketing

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Die Definition Influencer sowie Influencer Marketing:

Das Wort Influencer stammt vom Verb influence ab, was wiederum beeinflussen, prägen oder auch einwirken heißt. Darauf aufbauend, erklärt der Prof. Dr. Frank Deges Influencer im Gabler Wirtschaftslexikon als Personen, „die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. Dies erfolgt über internetbasierte Kommunikationskanäle wie Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, YouTube, Snapchat oder Twitter. Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen.“ Soweit zitiert aus dem Lexikon.

Das Influencer Marketing ist demnach „die Planung, Steuerung und Kontrolle des gezielten Einsatzes von Social-Media-Meinungsführern und Multiplikatoren, um durch deren Empfehlungen die Wertigkeit von Markenbotschaften zu steigern und das Kaufverhalten der Zielgruppe positiv zu beeinflussen“, so nach Prof. Dr. Frank Deges.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Influencer recht einflussreiche Personen sind oder geworden sind, die eine entsprechend große Reichweite sowie Einfluss auf Social Media Plattformen besitzen. Sofern dieser Einfluss von Marken zur Erreichung verschiedener Unternehmensziele eingesetzt werden, so bezeichnet man dies als sogenanntes Influencer Marketing.

Die Influencer-Kategorien

Die Unterscheidung von Influencern in Unterkategorien ist meist durch die Anzahl der Follower geprägt. Dabei werden häufig diese fünf Kategorien verwendet:

  • Große, sehr erfolgreiche Influencer sind zumeist Prominente, welche bereits im klassischen Testimonial Geschäft unterwegs sind. Ihre Follower-Anzahl liegt in der Regel im siebenstelligen Bereich.
  • Macro Influencer sind meist bereits über das Social Media bekannt geworden und fokussieren sich oftmals auf ein bis zwei Themenbereiche. Die Anzahl ihrer Follower beträgt zwischen 50.000 und 1.000.000 User.
  • Micro Influencer sind allgemeine Themen bzw. Branchen Experten und haben zwischen 10.000 und 49.000 Follower.
  • Nano Influencer sind in der Regel interaktive Nutzerinnen und Nutzer mit einer Reichweite von unter 10.000 Followern. Sie haben eine enge und persönliche Bindung zu ihren Followern.
  • Freunde und Familie, denn eigentlich sind alle Menschen Influencer. Denn durch den Austausch von Erfahrungen mit Freunden und Familie kann die Kaufbereitschaft des Umfeldes maßgeblich beeinflusst werden. Daher gelten diese Influencer als besonders vertrauenswürdig.

Wichtig ist: je mehr Reichweite, desto geringer der Einfluss. Personen, zu denen eine persönliche Bindung besteht, werden als besonders vertrauenswürdig eingestuft und können somit, auch mit geringerer Reichweite, großen Einfluss nehmen.

Social Media Plattformen und deren Formate

Instagram:
Instagram ist weitverbreitet und wahrscheinlich die derzeitig beliebteste Social Media Plattform für Influencer Marketing Kampagnen. Dank zahlreicher, durchaus interessanter Funktionen, bietet Instagram eine ideale Spielwiese für Marketeers sowie Content Creator. Die Formate dieser Plattform sind Feed Posts, Storys, Instagram TV (IGTV), Live Funktionen und die noch recht neuen Reels.
YouTube:
Googles Social Media Plattform YouTube ist eine reine Video Plattform. Neben dem klassischen Video-Format bietet YouTube auch Live Formate. Zu erwähnen sei hier noch Vimeo.
Facebook:
Influencer Marketing Kampagnen auf Facebook werden mittlerweile kaum noch durchgeführt. Doch für die Bewerbung bestehender Inhalte wird der Facebook-Werbeanzeigenmanager nach wie vor genutzt. Denn Facebook Ads bieten die Möglichkeit, innerhalb der Kampagnen direkte Links auf Webseiten zu setzen und diese auch auf Instagram auszuspielen.
(WordPress) Blogs:
WordPress Blogs sind zwar Teil von Influencer Marketing Kampagnen, jedoch haben die Influencer das Potential der Webseite noch nicht ausgenutzt oder zumindest die wenigsten von ihnen. Im Gegensatz zu anderen Plattformen steht beim Blog der Inhalt und die Langfristigkeit im Fokus. Die enormen Vorteile über den (CMS: WordPress, Drupal, Typo3, Joomla etc.) Blog sind, dass hierüber sowohl eine weitere Form des Marketings entsteht, die bei Werbenden sehr populär ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über den Blog sämtliche Social Medias zu steuern, diese mit neuen Posts zu füttern und sich selbst über Fremdsprachen Plugins zu internationalisieren. Der Blog kann automatisch in zig verschiedenen Sprachen übersetzt werden und die Suchmaschine Google nimmt, bei richtiger Anwendung, sämtliche Übersetzungen in seinen Index mit auf.
TikTok:
TikTok (ehemals Musical.ly) ist eine mobile App, welche sich auf Kurzvideos konzentriert. Diese Plattform bietet mit seinen Kurzvideos und Hashtag Challenges ein wirklich großes Influencer Marketing Potential mit dem zur Zeit größten Wachstum.
Pinterest:
Pinterest ist so eine Art visuelle Suchmaschine. Damit wird die Zielgruppe über die eigenen Interessen erreicht. Die Posts auf Pinterest nennen sich Pins. Es gibt unter anderem statische Pins, Video Pins, Rezept- sowie Produkte Pins aber auch Story Pins.
Twitch:
Gerade im Gaming Bereich ist das Social Media Twitch ein klares Must have für jeden Influencer. Diese Live Streaming Plattform hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Geheimtipp entwickelt, die immer größeren Zuspruch findet.
LinkedIn:
LinkedIn hat sich in den letzten Jahren von der Businessplattform zu einem echten sozialen Netzwerk entwickelt. Hier tauschen sich die User über aktuelle Branchenthemen aus. LinkedIn bietet neben Bild-, Text- und Video Posts auch die Option für Präsentationen und ähnliche Veröffentlichungen.

Kooperationsformen

Im Influencer Marketing gibt es eine Vielzahl an möglichen Kooperationsformen. Grundsätzlich ist im Influencer Marketing der Kreativität an Kombinationen und weiteren Formen keine Grenze gesetzt. Hier ein paar gängige Kooperationsformen:

  • Rabattcode und Produkt-Links (Rabattcodes und Links werden von Influencern auf den Social-Media-Kanälen platziert. Damit lassen sich generierte Leads und Umsätze pro Influencer optimal messen.)
  • Gewinnspiel (Das Produkt oder der Service wird vorgestellt und anschließend an die Follower verlost.)
  • Live Event (Influencer besuchen ein Unternehmen, ein Event oder Ähnliches und teilen ihre Eindrücke mit ihren Followern.)
  • Account Take-over (Influencer übernehmen für einen gewissen Zeitraum den Account einer Marke und berichten aus ihrer Sicht von Produkteinführungen etc.)
  • Brand-Ambassador-Programm (Influencer übernehmen für einen vereinbarten Zeitraum die Rolle eines Markenbotschafters und werden somit zum Werbegesicht der Marke.)

Die großen Vorteile von Influencer Marketing

1. Influencer sind Content Produzenten

Influencer sind Kunstschaffende Fotografen, Models, Musizierende, Videoeditoren und Social Media Experten in einer Person. Im Gegensatz zum klassischen Marken Content übernehmen die Influencer bei einer Kooperation nicht nur die Distribution, sondern auch den kompletten Produktionsaufwand des Contents.

Influencer benötigen lediglich ein genaues Coaching mit sämtlichen Kriterien, welche bei einer Influencer Marketing Kampagne eingehalten werden sollen und produzieren auf dieser Basis ihren unique Content. Dabei solltet ihr darauf achten, dass ihr die Kreativität der Influencer nicht zu sehr einschränkt. Sie kennen ihre eigenen Follower meist am besten und wissen, was bei denen gut ankommt.

2. Authentizität und Glaubwürdigkeit

Ein Vorteil von Influencer Marketing ist die Authentizität und Glaubwürdigkeit, die Influencer gegenüber ihren Followern haben. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten der Empfehlung von Influencern mehr vertrauen als den Unternehmen selbst. Dies kann damit begründet werden, dass die Beziehung zwischen Influencern und ihren Followern auf einer viel emotionaleren Ebene stattfindet als die meist kommerziell getriebene Beziehung zu Unternehmen.

3. Zugang zu speziellen Zielgruppen

Die Mediennutzung hat sich, einhergehend mit der voranschreitenden Digitalisierung, drastisch verändert. Vor allem junge Zielgruppen, ab Generation X, verbringen immer mehr Zeit in Social Media. Um diese Zielgruppen weiterhin zu erreichen, muss Werbung neu gedacht werden. Banner-Ads, die zunächst noch gute Klickzahlen generierten, verlieren in Zeiten von Ad-Blockern zunehmend an Bedeutung. Dieses Problem hat Influencer Marketing nicht, denn mithilfe von Influencern können diese Zielgruppen mit vergleichsweise geringen Streuverlusten erreicht werden. Auch spezielle Nischenzielgruppen lassen sich mit den passenden Influencern erreichen.

4. Messbarkeit des Erfolgs

Mit eurer Influencer-Marketing-Kampagne könnt ihr verschiedenste Ziele verfolgen. Um nach Abschluss der Kampagne zu wissen, wie diese gelaufen ist, könnt ihr verschiedenste KPIs verwenden – Social Media und Influencer Marketing bietet euch hier viele Optionen! Die Kennzahlen können von reinen Brand Awareness KPIs wie zum Beispiel Reichweite und Impressions bis hin zu Absatzzahlen reichen. Ihr solltet eure Hauptziele, KPIs und Messtechniken vor Kampagnenstart festlegen, um den Erfolg transparent messen zu können.

Herausforderungen im Influencer Marketing

1. Identifikation geeigneter Influencer

Bevor es mit Eurer Influencer Marketing Kampagne starten kann, benötigt Ihr selbstverständlich erstmal die passenden Influencer für eure Marken. Dies ist eines der wichtigsten Punkte aber parallel dazu eine entsprechend große Herausforderung, denn die manuelle Identifikation, passender Creator, gestaltet sich meist sehr aufwendig. Die Firma Reachbird hat jedoch diese Herausforderung erkannt und bietet intelligente Lösungen und Services an, mit deren Hilfe passende Influencer anhand von Kennzahlen, demographischen Charakteristika, ihrer Follower oder Themengebieten gesucht werden können.

2. Kreativer Freiraum vs. Kontrolle

Wie bereits im Beitrag erwähnt, kennen Influencer ihre Follower meistens am besten und wissen, welcher Content bei ihnen wirklich ankommt. Um authentisch kommunizieren zu können, brauchen Influencer demnach ein gewisses Maß an kreativem Freiraum. Aus diesem Grund solltet Ihr darauf achten, dass eure Influencer mit den Vorgaben eures Briefings nicht zu sehr einschränkt sind. Das Ziel sollte sein, den Influencern die eigene Markenkommunikation nahezubringen, sie aber dadurch keinesfalls zu kontrollieren. Oftmals ist zu beobachten, dass sich beide Seiten erst einmal etwas annähern müssen und sich Langfristigkeit und Kontinuität bei der Zusammenarbeit mit Influencern durchaus auszahlen.

3. Organisationale Umsetzung

Wenn ihr vorhabt, eine Influencer-Marketing-Kampagne durchzuführen, dann werdet ihr euch die Frage stellen: „Kann ich das selbst umsetzen oder nehme ich die Dienste einer Agentur in Anspruch?“ Beides ist möglich und ist sehr von euren und den Bedürfnissen eures Unternehmens abhängig. Grundsätzlich sollte eine professionelle Abwicklung der Zusammenarbeit Priorität für euch haben, sodass ihr in Erwägung ziehen solltet, entweder erfahrene Influencer Marketing Manager zu rekrutieren oder eine Influencer Marketing Agentur wie bspw. Reachbird zu beauftragen.